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3YA Unterzugschrauben

 

Ich habe die folgenden Reparaturen schon gut ein dutzend Mal selbst durchgeführt.

Daher sind alle folgenden Angaben somit aus 1. Hand und keine Vermutungen.

Dabei ist aber eines ganz wichtig –  das Ganze gilt ausschließlich für die 3 YA,

nicht aber für die anderen FJ – Modelle, als da wären 47E, 1 XJ & 3CW .

Deren  Motoraufhängungen unterscheiden sich vom Umfang der Haltepunkte her schon grundsätzlich von denen der 3YA (vier statt einem , #21 im Fiche der 3YA unten) .

Aber auch deren Unterzugschrauben sollten gelegentlich einer Überprüfung anheim gestellt sein.

 

Jetzt aber zum Kern der ganzen Schoose.

 

Erster und immens wichtiger ! Punkt

 

sind die beiden Bolzen jeweils links und rechts unter den Fußrastenplatten (Nr. 33 im Fiche) .

Sind sie , wie schon sehr oft vorgefunden , auf einer oder gar auf beiden Seiten gebrochen, ist der Rahmen "offen" und kann sich bei längerer Weiterfahrt irgendwann auch mal verziehen sprich krumm werden.

Die Kontrolle . ob sie noch okay sind, ist etwas umständlich, aber es geht ohne auch nur eine einzige Schraube ausgedreht zu haben.

Man muß nämlich von schräg vorne, unten unter die Fußrastenplatte leuchten und erkennt dann zumindest, ob ein oder sogar zwei Köpfe der Rahmenschrauben abgerissen ist / sind.

Und selbst wenn nur ein Kopf ab ist,

muß da SOFORT Hand angelegt werden.

 

Ob sie aber "bloß" lose / locker sind geht so nicht - dafür muß man sie frei legen.

 

Und bei den Vorgängern, also 3CW / 1XJ / 47E am Besten auch neue verzinkte Schrauben der Güte 8.8 verbauen. Besser ist das.

 

 

Zweiter , auch sehr wichtiger Punkt  - der Motor der 3YA hängt sozusagen schwingend im Rahmen,

will sagen, dem Grunde nach hängt er alleine an dem langen Bolzen (Nr. 21 im Fiche) und stützt sich an einem einzigen Gummi-Puffer (Nr. 23&25 im Fiche)  links, hinten, unten am Rahmen ab.

Die beiden "Laschen" (Nr. 8 im Fiche)  vorne haben nach meiner Einschätzung keine stabilisierende Aufgaben, sondern sollen alleine den Motor gerade im Rahmen halten.

 

Das Ganze hat zur Folge, daß man die Unterzüge der 3 YA ganz easy abschrauben kann, ohne daß einem der Motor aus dem Rahmen fällt - er bewegt sich nur nen Müh !

 

Aber - wer noch nie da rumgeschraubt hat, sollte sich zwingend an die Drehmomente lt. WHB halten

Und

von der Aufhängung  (X)  vorne vor dem Lösen auch nur der 1. Schraube ein paar ganz genaue Bilder / Foto´s machen, um nachher genau zu wissen was wo wie herum wieder montiert werden muß.

 

 (X)  in der Hoffnung, daß noch keine Pfuscher vorher da dran war und Fehler eingebaut hat.
Wer sich hier nicht sicher ist, sollte sich über das Forum Bilder zukommen lassen - speziell Fuel Junkie wäre da ein guter Anlaufpunkt, kennt er die 3YA doch in und auswendig.

 

Also Entwarnung was das Herausfallen des Motors angeht - es passiert nichts !

Allerdings benötigt man später beim wieder zusammen Schrauben doch einen Wagenheber, da sonst die Achsen vorne nicht wirklich saugend in ihre angestammten Löcher wollen - nen Müh muß man den Motor dann doch vorne anheben.

Ach ja noch was - wer auch nur ansatzweise darüber nachdenkt, nur eine Seite zu "machen", sollte mit nem batschnassen Hut aus dem Haus geprügelt werden.
Nur mal so am Rande gesagt.

 

Werkzeuge :

1.

drei verschiedene Drehmo-Schlüssel (so wie z.B. die hier)

a. Bereich 4 - 20 Nm
b. Bereich 10 - 60 Nm

c. Bereich 50 - 210 Nm

2.

Heißluftfön

3.

Bohrmaschine + 4er oder 5 er Bohrer

4.

Torx- Inbusnüsse + Ratsche + ca. 10 cm Verlängerung

5.

Schraubensicherungslack MITTELFEST

6.

WHB mit allen Drehmomentangaben - OHNE geht gar nichts !

 

Ersatzteile :

a.

4 Stück Standard 6-Kantschrauben, verzinkt M 8 x 30, Güte 8.8 (XX)
(UND JA sie passen locker unter die Rastenplatte!)

b.

4 Stück passende verzinkte U-Scheiben Da ~ 16mm

 

 

 

 (XX)  Güte 10.xx oder gar 12.xx sind zu spröde und können damit die immer auftretenden Scherkräfte nicht so aufnehmen wie die 8.8er

 

Hier jetzt das Microfiche vom 3YA - Rahmen :
mit den roten Kreisen um die betroffenen Bolzen #33  (2 Stück je Seite !)

 

Vorgehensweise (grob beschrieben, da ein Newbie da nicht ran sollte)

1.

FJ auf den Hauptständer

2.

Spoiler samt Haltelaschen (Nr. 39) vorne ab

3.

Fußrastenplatten (samt allem Geraffel) links und rechts ab
(die Schwingenachse bleibt nur bei der 3YA drin)

4.

Haltelaschen (Nr. 8) incl. aller Halterungen (Nr. 6) vorne beidseitig komplett demontieren

5.

beide Unterzüge demontieren

6.

abgerissene Schrauben möglichst mittig ankörnen und ein ca. 6 mm tiefes Loch mit passendem D des Torx aus 7. reinbohren

7.

Torx rein schlagen, daß er RICHTIG fest sitzt

8.

Rahmen im Bereich der Innengewinde mit dem Fön gut 5 Minuten lang RICHTIG anwärmen, damit der Sicherungslack weich wird (mind. so um die 80°C)

9.

mit der Ratsche den Schraubenrest ausschrauben

10.

das Ganze bis auf Raumtemperatur abkühlen lassen und erst dann vorsichtig! mit einem 8er Gewindeschneider das Innengewinde vom restlichen Lack befreien

 

Sollte der Schrauben-Kopf noch dran sein,
ist die Vorgehensweise analog, nur eben ohne die Punkte 5. ,  6.  &  7.

 

Hinweis :

A.     Ist der Inbuskopf noch dran und dessen Innen-6-Kant nicht vermurkst, nimmt man den passenden Inbusschlüssel / - bit.

B.     Ist der Innen-6-Kant doch schon vergniesgnaddelt, kann man da auch einen Torx mit leichter Übergröße rein schlagen und die Schraube herausdrehen.

 

Alles aber IMMER erst nach dem Anwärmen gem. Punkt 8. !!

 

Sind alle Schrauben raus, kann nun mit der Re-Montage begonnen werden.

1.   Innengewinde im Rahmen fettfrei machen

2.   Außengewinde der Schrauben #33 fettfrei machen

Mir ist aufgefallen, daß es sich besser macht, wenn man die Unterzüge zuerst "locker" ansetzt,

will sagen erst alle 4 Schrauben je Unterzug rein, damit die Unterzüge sauber sitzen und dann erst die beiden neuen Schrauben #33 nacheinander (XXX) mit dem Sicherungslack und 28 Nm einsetzen.

Das Ganze passt dann wesentlich einfacher wieder zusammen, speziell die beiden "Prismen" am Rahmen vorne oben.

 (XXX)  Damit meine ich, daß erst die Eine raus und mit Sicherungslack benetzt wieder mit 28 Nm reingeschraubt wird und dann erst die Andere - sonst bewegt sich der Unterzug doch und es wird schwieriger das Loch zu finden.

 

Sitzen die Unterzüge, alle übrigen Schrauben nach WHB mit dem korrekten Drehmoment anziehen und die restlichen Halter, Distanzen und Schrauben verbauen.

Nun noch mit dem Finger schnippen damit Rastenplatten und sonstiges Geraffel binnen Sekundenfrist ihren Weg an den angestammten Platz finden - LOOOOOOOL / Schenkelklopf -

 

 

Üüüüüüüüübrigens

 

Wer gerade hier bei der Arbeit ist, sollte sich die "Mühe" machen und die beiden geschachtelten Gleitlager in den Haltepunkten des Getriebegehäuses vorne auch gängig machen oder zumindest neu abschmieren. (Abschmieren = Dauerbaustelle, weil so alle 3 Jahre immer wieder nötig.)

 

Stichwort :  VIBRATIONEN

 

 

Viel Vergnügen beim Nachmachen

Gruß

scheife

 

 

Und - denkt bitte daran - hier, wie sonst auch, gilt :

Jeder schraubt auf    eigene    Gefahr und    eigenes    Risiko!

Diese Anleitung ist alleine als Ideen-Geber gedacht
und
jegliche Nachahmung bedingt erhebliche Grundkenntnisse und Schraubererfahrungen!