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Hi Leutz,
banal und rel. preiswert, aber wirklich wirkungsvoll, mein Selbst-Gebautes .
Wer mal versucht hat , die Lagerschalen der Lenkkopflager so "einfach" mal einzusetzen, hat mit aller größter Wahrscheinlichkeit sein "Waterloo" dabei erlebt. Man bekommt sie einfach nicht gerade rein und man scheitert grandios. Nun könnte man sich für ein vielfaches des normalen Preises (bei Louis so um die 35-40 € das Set) die doch reichlich teuren Lager von Emil Schwarz für um die 180,-€ bestellen und einkleben (einbauen). Wie das dann geht, kann man hier auf dieser Seite in aller epischen Breite bei einer FJ 1200 ansehen und durchlesen.
Da ich aber des Öfteren mal Lenkkopflager tauschen muß, habe ich mir ein solches Einpresswerkzeug gebaut bzw. mir die „Rundlinge“ fertigen lassen.
Zuerst die Prinzipzeichnung - die echten Maße weiter unten. Die Gewindestange und die Muttern habe ich extra aus 8.8er Quali gewählt, da man sonst Gefahr läuft, auf Dauer deren Gewinde beim Einpressen zu vermurksen.
Thema Einbau der Lagerschalen und wie ich das mache: Die Lagerschalen wandern reichlich 4-5 h vor Beginn der Arbeiten in den Tiefkühler. Hier ziehen sie sich bei ca. - 18°C um nen hundertstel oder zwei zusammen, was das Ansetzen im Lagersitz und das folgende Einpressen etwas erleichtert. Dabei jede Lagerschale erst dann aus dem Frost nehmen, wenn man wirklich soweit ist, sie sofort zu verbauen. Sonst erwärmen sie sich wieder und der Vorteil ist wech. Den Lagersitz vorher noch dünn mit Fett einzustreichen, hilft auch sehr. Dann die Lagerschale ansetzen und mit einem KLEINEN Hammer (250 Gramm) leicht einschlagen und dabei darauf achten dass sie schön gerade in den Sitz rein geht.
Jetzt
Werkzeug ansetzen und die Mutter solange fest drehen, Dann Werkzeug raus und die andere Schale auf dem gleichen Wege einbauen.
Übrigens
Hat man Kegelrollenlager verbaut , wird die untere Nutmutter
an der oberen Gabelbrücke
nur noch mit maximal 3,0 - 4,0 Nm Dabei bitte die untere Nutmutter gegen halten. Dann die Leichtgängigkeit des Ganzen beim Drehen der unteren Gabelbrücke testen und evtl. nen Müh fester oder lockerer einstellen.
Hierzu gehört allerdings ein gutes Stück Erfahrung, denn der Unterschied
zwischen zu fest und zu locker ist nur gering.
Thema Wartung: Natürlich sind Kegelrollen - Lenkkopflager dem Grunde nach wartungsfrei.
Jedoch das beim Einbau aufgetragene Fett
unterliegt , wie jedes andere mineralische Schmiermittel auch , der
Alterung,
Kleiner Hinweis : Witzigerweise ist das untere Lenkkopflager der FJ (aller Bj.) 1:1 identisch mit - Tadaa - dem unteren UND dem oberen Lenkkopflager der Hayabusa, jeweils Typ 32006 X/Q (55 x 30 x 17) wodurch MEIN fertiges Werkzeug auch bei den FJ´s zur Anwendung kommen kann. Für die FJ´s braucht´s aber einen 2. Rundling für das obere Lager, weil als Typ 32005 kleiner.
Und hier nun, wie schon so oft, der Link zum
Und - habt Ihr so etwas noch nie gemacht gilt ganz klar :
- FINGER WEG -
PS: Das Lager vom Lenkschaftrohr herunter zu bekommen, ist ne saublöde Arbeit, hat man nur die üblichen Werkzeuge wie Schraubendreher, Meißel, Hammer zur Hand. Doch dieses Ding hier Abzieher u. Montagewerkzeug für Lenkkopflager könnte die Lösung sein, muß man denn öfter mal ran - ist mit rund 180 € allerdings reichlich hochpreisig. Ich habe es nicht - kann also nix dazu schreiben. |